Mal etwas Abkühlung
Das ist das Projekt, besser Buch, an dem ich gerade arbeite. Seufz. Mit gaaaanz viel Glück wird es gegen Weihnachten erscheinen. Ein halbes Jahr intensiver Arbeit, in dem nur Zeit für Familie und Theaterspielen bleiben wird. Das Cover ist von Martin Oder, da friert man schon beim Ansehen, oder? Damit das warten nicht zu lang wird, hier ein Auszug für euch:
"Es
ergibt sogar ebenfalls Worte in UNSERER Sprache:
E_empfänger =
E_sender*exp (-k*s)
E_ph=h*c/ (lambda)
(theta)-2x(lambda)/(pi)*D
DAS nenne ich
eine echte Herausforderung“, antwortete Alastair zufrieden.
Duncan runzelte die
Stirn: „Die überhaupt keinen Sinn ergibt.“
Endlich nahm auch
Alastair die Dunkelheit vor den Glaspalästen wahr. Der junge Rat
griff nach den Krücken und hinkte zum Fenster.
In dichten Wellen
trieb der Wind Schneeschauer über den Mammutwald. Der Sturm tobte
über die Bergrücken, nur ab und zu konnte man ganz plötzlich, für
Sekunden, die Berge und breite Schneisen entwurzelter Bäume in den
Wäldern weiter unten wahrnehmen.
„Du hast nicht
zugehört“, erwiderte Alastair abwesend, „das ist eine
Wegbeschreibung. Sie nutzt nur nicht die Worte: reite einhundert
Meilen geradeaus und biege hinter Baa Wheel rechts ab.“
Ungläubig
schüttelte Duncan den Kopf und starrte ihn an: „Eine
Wegbeschreibung?“
„Ein Empfänger,
der erreicht wird, wenn der Sender die Dinge vollbringt, die in den
Zeichen verborgen liegen. Ohne Hilfe werden wir damit jedoch nicht
weiter kommen. Ich muss warten, bis ich diesem Geschöpf begegne.“
Alastair stand vor dem Fenster, als könne er sich vom Anblick der
entfesselten Kräfte der Natur nicht lösen.
„Zunächst sind
auch andere Dinge wichtiger“, erklärte er schließlich langsam.
„Der Rat benötigt
meine zusätzliche Energie für eine Zone der Ruhe nicht. Gewöhnlich
ignoriere ich auch die Anweisungen meiner Mutter. Allerdings …
werde ich mich jetzt doch in die Toga und den Ratsumhang wickeln
lassen. Damit ich deine Bergbewohner schützen kann. Johann!“
Die Versuche der
Bergbewohner des Landes Baa Wheel, sich ausreichend vor den immer
wiederkehrenden Stürmen zu schützen, mochten bisher einigermaßen
erfolgreich gewesen sein, bei dem, der nun aufzog, waren sie
vergeblich. Der Schneesturm, der sich den Nachmittag über
zusammengebraut und den Himmel verdunkelt hatte, tobte mit einer
Gewalt über den Bergen um Baa Wheel, die selbst die ältesten
Bewohner der Berge noch nicht erlebt hatten. Wenn das Kreischen und
Heulen des Windes für Sekunden nachließ, hörten die Menschen das
splitternde Glas der Gewächshäuser, das schrille Kreischen der vom
Sturm zerschmetterten oder entwurzelten Bäume. Es schien kein Ende
nehmen zu wollen. Dächer wurden abgetragen, Ziegel und Schindeln
zerstörten, was ihnen in den Weg geriet. Durch die offenen Räume
ließen Böen die Feuer in den Kaminen ein letztes Mal auflodern, und
nahmen dann die Wärme der erloschenen Feuer mit sich. Die Tiere in
den Ställen kauerten sich so angsterfüllt zusammen wie die
Menschen.
Dann zog sich der
Sturm von einem Moment zum anderen zurück.
Windgepeitschte
Eiskristalle wurden zu lautlos fallendem Schnee.
Innerhalb einer Zone
der Ruhe, die sich über den Bergen ausbreitete.
„Es kann nicht
geduldet werden, dass Alastair de Thorn Energie einfach übernimmt,
um sie umzuleiten“, rief Clarice de Bhaird empört aus. Ungehalten
legte sie ihren Kristallstab zurück auf die polierte Oberfläche des
Tisches. Alle anderen Ratsmitglieder erwachten nur langsam aus einer
tiefen Trance, in der sie ein dichtes Energienetz über der
Bergregion geflochten hatten. Mit dem die Güter und Gewächshäuser
der Ahlfahr nun bestens vor jedem Schaden geschützt waren.
„Clarice de
Bhaird, sollte so etwas noch einmal geschehen, werde ich dich von den
folgenden zwei Ratssitzungen ausschließen. Nicht, weil dein Einwand
unangemessen ist, sondern weil du die Ruhe der Rückkehr zu stören
wagtest.“
Der Ratsvorsitzende
wartete, bis alle erwacht waren.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen