Habt einen schönen Sonntag

Guten Morgen ihr Lieben
Nach einem ausgiebigen Frühstück gehts für mich zur Theaterprobe. Danach natürlich ans Schreiben.
Und für die Fußballfans unter euch wurde der Sonntag ja gestern glücklich eingetort, nicht wahr?

Für die Lesefans unter euch hier ein Schnipsel aus:
Mal etwas zum lachen :-)

Der Abend hätte perfekt sein können. Wäre da nicht der Kabelstrang gewesen, in dem Isas Absatz hängen blieb und der sie zu Fall brachte. Instinktiv griff sie nach den einzigen Dingen, die in ihrer Reichweite waren. Meine Hand und die weiße endlos Decke der Buffet Tische. Wie im Zeitraffer sah ich mich selbst umknicken, stürzen, mich ebenfalls im Stoff festkrallen.
Der Rest war einfach grauenhaft. Mehr gab´s dazu nicht zu sagen. Grauenhaft.

Es dauerte drei Wochen, bis die Personalstelle reagierte. Drei ganze Wochen. 
 
Im Büro saß nicht nur der Personalchef, nein, auch der Vorstandsvorsitzende und Frau Mandscheidt-Vonderwardt saßen da wie das jüngste Gericht.
„Tja. Wenn wir ganz viel Glück haben“, flüsterte Isa, „ganz, ganz viel Glück, reicht es noch für einen Klappstuhl in der Poststelle. Vielleicht dürfen wir Briefe sortieren. Die werden uns doch nicht feuern, oder?“
Den Vorsitz der Gerichtsverhandlung hatte anscheinend Frau Mandscheidt-Vonderwardt.
Mit versagender Stimme hielt sie uns ein großes Foto entgegen: „DAS ist das Foto, das unser geschätzter Vorstandsvorsitzender, Herr Breslauer, Dank seiner langjährigen Freundschaft mit dem Chefredakteur der weitverbreiteten Tageszeitung Ruhrgebiet Aktuell verhindern konnte.“
Das Foto war sehr, ich sag mal, aussagekräftig. Oben, als dekorativer Rand, verkündete die Hälfte eines Banners über dem Buffet …. &C. Bank, darunter, - Ihre Zukunft.
Die Zukunft sah so aus:
Rechts im Bild ein fast waagerechter Schatten. Unser Tontechniker, der zwischen die Soße und das Mischpult hechtete. Links der Koch. Eine Flasche hochprozentiges in der einen, eine Art Bunsenbrenner in der anderen Hand. Sein Blick folgte verblüfft einer rutschenden Schale Crème brulée, die drei Sekunden später auf meinem Blazer landen würde. Mittig fielen zwei Platten Kanapees gen Boden. War echt erstaunlich, wie klar der Belag zu erkennen war. Davor hockten zwei Frauen, mit hochgerutschten Röcken, auf den Knien. Ihre Gesichter Fratzen des Entsetzens.
„Sie haben das Buffet eliminiert, noch bevor die Crème brulée flambiert war“, vervollständigte Frau Mandscheidt-Vonderwart vorwurfsvoll.
„Er hat mich bei unserer morgendlichen Partie Golf am Sonntag auf Knien angefleht, das Foto drucken zu dürfen. Ich habe abgelehnt. Aktuell wird es, wie mir zu Ohren kam, und obwohl erst Mitte Februar ist, als redaktionsinternes Foto des Jahres gehandelt“, erklärte Herr Breslauer mit neutraler Stimme. Seine Stimme wurde, falls möglich, noch neutraler, als er fortfuhr: „Mitschnitte der Präsentation, die ich mit meinem Handy gemacht hatte, sowohl von Ihrem geschätzten Vortrag“, angedeutete Verbeugung in Richtung Mandscheidt-Vonderwardt, „als auch von Ihrer individuellen Art der Umdekorierung des Buffets“, tiefere Verbeugung in unsere Richtung, „haben sowohl frühmorgens im Golfclub, als auch bei der anschließenden Taufe meines Enkelkindes, für kaum zu beschreibende Momente gesorgt. Fahren Sie bitte fort, Frau Mandscheidt-Vonderwardt.“
„Da Herr Breslauer sehr beeindruckt von ihrem anschließenden Krisenmanagement war … “

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