Sommerregen? Bücher lesen ...

Sommerregen kann ja auch wunderschön sein. Diesmal bekommt ihr eines meiner eigenen Fotos.
Gott sei Dank soll es ab Mittwoch wieder schön werden. Regenzeit ist Lesezeit, darum hier ein neuer Schnipsel, diesmal etwas mit einem ganz besonderen Tanz:
 
ich trainierte und trainierte. Dann nahm ich mir die Schritte der Odette vor. An Musik hatte ich nicht gedacht, schade, aber ich traute mich auch nicht über das Tablet zu wischen. Egal, ich hatte die Musik ja im Kopf. Notfalls würde ich zwei Wochen in einem durch Tanzen.

Das war technisch perfekt. Perfekt! Boris würde dich anbeten für deine Präzision“, mit Bewunderung ganz klar wieder Willen erschien ein anscheinend prinzipiell angenervter Chrystopher, „doch was wolltest du ausdrücken?“
Nichts“, erwiderte ich knapp.
Das ist dir genauso perfekt gelungen“, war alles, was er sagte, dann hockte er sich im Schneidersitz auf den Boden. 
 "Ich werde gar nicht müde", erwiderte ich nur.
Das liegt daran, dass du keinen wirklichen Körper hast, nur zur Erinnerung. Außerdem ist Zeit an den Raum gebunden. Hier hast du noch nicht einmal Raum, also auch keine Zeit.“
Wovon redete er? Was sollte der Blödsinn?
Genau darum befasse ich mich nicht ganz so gerne mit Menschen. Sie verstehen nichts“, war die knappe Antwort.
Was mir jetzt gleichgültig war, schließlich hatte ich ihn ja nicht gerufen. Wenn er jetzt mit seinen Flügeln vor mir stehen würde, dachte ich, hätte er nach allen Seiten abstehende, ärgerlich gesträubte Federn gehabt, jede Wette.
DAS liegt ausschließlich an meiner Unterhaltung mit Blanche. Besser gesagt an ihrem Monolog. Ich habe den Auftrag, dich vor dem nächsten Termin zu relaxen. Dir ein … Du zeigst ihr jetzt sofort etwas richtig Schönes, damit sie in einer guten Stimmung ist … zu bieten.“
Sterne, ich würde gerne die Sterne anschauen, ich hab mich immer gefragt, wie sie aus der Nähe aussehen.“
Aber immer doch.“
Unvermittelt wich mein Lächeln einer Grimasse der Angst. Ich stand zwischen den Sternen im Nichts und klammerte mich an ihn. Behutsam, quasi mit spitzen Fingern, löste er meine Hände von seinem Körper und schob mich ein Stück von sich weg. In die Leere des Alls, sozusagen. Hätte ich einen Körper gehabt, wäre mir jetzt schlecht geworden, und wie.
Komm schon, ich habe dir doch gesagt, du bist eine Art Energiefeld, du nimmst deinen Boden sozusagen immer mit, wohin du dich auch bewegst. Schau es dir fix an, dann treffen wir Blanche.“
Nee, nee, fix anschauen war nicht. Ich drehte mich um meine eigene Achse und riss den Mund auf. Viele der Bilder kannte ich von den Fotos irgendwelcher Raumsonden, jetzt stand ich mitten darin. Riesige, bunte Nebel, leuchtende Kugeln in allen Farben, Weite, unendlich und still.
Das ist nicht still, konzentriere dich mal auf deine Öhrchen, hör genauer hin.“
Er hatte recht. Alles um mich herum war Farbe, Bewegung und Musik. Die Sterne machten Musik. Und nach Musik konnte ich … Tanzen … Ich sprang in ein gedrehtes Fuoettè und …
Der Nebel teilte sich, Spiralen aus Farben drehten sich mit mir. Ich konnte gar nicht aufhören, unmöglich. So schön, wunderschön, wie die Musik der Sterne. Schwerelos, es gab keinen Sprung, der hier nicht möglich war.
Auf einmal war Chrystopher neben mir und tanzte mit. Er hob mich, stützte mich, gab mir Halt für Drehungen, fing mich nach den Sprüngen auf. Durch die Sterne hindurch schufen wir unsere ganz eigene Choreografie. Zu einer Musik, die ich nie wieder vergessen wollte.
Endlich packte er mich an beiden Händen und blieb stehen: „Blanche, du erinnerst dich?“

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