Vorweihnachtsparty

In vier Wochen ist Weihnachten. War euch das bewusst?
Wir fangen hier tatsächlich schon an Kekse zubacken:-) Wenn ich nicht gerade mitten in einem SchreibtischWinter mit dem Drachen und Alastair versuche eine Welt zu retten. :-)
Damit das Warten nicht zu lang wird: Hier ein Schnipsel aus einem meiner anderen Bücher.
Eine Vorweihnachtsparty. Das Buch erhaltet ihr bei Amazon:

Obwohl auch er mitten im Einräumen von zig Sachen in sein Appartement war. Seine Wandschränke waren voller Kartons. Mit jedem Karton, der aus Bayern per DHL, DPD, GLA oder UPS ankam, wurde er blasser und stiller.
Ganz klar, Lea aus Oberammergau war auf einem Vernichtungsfeldzug, der mit kleinen Geschossen anfing, aber im Hintergrund den Todesstern in eine Position zur endgültigen Vernichtung brachte. Jetzt, ein paar Tage vor Weihnachten, zog sie auch ihre Ninjas zurück, damit er über die Feiertage sein Exil auskosten konnte.
An diesem Wochenende hatte er also Kinderfrei und wir waren eingeladen. Franzi und Ehemann gaben eine Vorweihnachtsparty für alle Freunde, bevor wir uns in die Weihnachtsfeiertage zurückziehen würden. Im Auto vor dem Haus, in dem Franzi mit Familie lebte, fragte ich unauffällig: „Könntest du vielleicht das Jackett ausziehen und die Ärmel hochkrempeln?“
Perplex antwortete er: „Bitte, Mona, was sollen die Gastgeber denn denken? Es reicht mir schon, dass du in Jeans eine Einladung zu einer Weihnachtsfeier wahrnimmst.“
Also die Jeans hatte mindestens soviel gekostet wie sein Jackett, meine Bluse auch. Schwarze Spitze mit Silberfäden. Genial. Ich hatte meine Frisur nacharbeiten lassen und fand, ich sah toll aus.
Was die Gastgeber dachten, als er schellte und ich noch unten an der Treppe stand, war: „Ich bin mir ganz, ganz, sicher, dass wir erst für Montag verabredet waren. Ich hab auch noch nicht alle Versicherungsunterlagen rausgesucht. Ist jetzt echt grad nicht so günstig. Ah, Mona, rein mit dir!“
Das Patrick nicht in das Getümmel der Party gehörte, oder zu den Leuten passte, war vorprogrammiert. Allerdings gehörte ich mehr und mehr dazu und sie immer mehr zu meinem Leben. Aus Patrick war also sozusagen eine antiproportionale Zuordnung geworden. Je mehr, desto weniger, quasi. Wurde uns an dem Abend auch beiden bewusst.
Es lag nicht nur daran, dass Patrick sich vehement weigerte, bei „Sing Star“ dass Mikrofon in die Hand zu nehmen und Karaoke mitzumachen. Obwohl man da ja die eigene Stimme gar nicht hörte, weil die Musik ziemlich aufgedreht wurde. Sondern vielmehr an seinem entsetzten Blick, als ich das Mikro in die Hand nahm und voller Inbrunst „truly madly deeply“ schmetterte.
Isa musterte mich auch kritisch. Ich hatte die maximale Punktezahl erreicht.
„Das lass ich so nicht gelten. Wenn du Sing-Star werden willst, will ich das mit deiner eigenen Stimme hören“, posaunte sie und alle prosteten mir zu. Hätte ich fast nicht gemacht, doch Patrick verdrehte die Augen, also gab ich alles. Stellte mich sogar in die Mitte des Zimmers, als Mona Magdalena Adele, die die Arme ausbreitete und in die Runde rief: „Hello Essen-Bergehausen!“
Dann legte ich los. Und gewann, weil ich jeden Ton und jeden Einsatz richtig hinbekam und mein Applaus der lauteste war. Patrick klatschte überhaupt nicht. Auf einmal ahnte ich, wir hatten das Ende schon lange hinter uns. Und er ahnte es auch.

 


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